Gab Bois: Das Leben durch Kunst dekontextualisieren

h 15h / 16h 20h?

Kurz gesagt, ich bin 23 Jahre alt, in Montreal, Kanada, geboren und lebe dort, und meine kreative Praxis konzentriert sich hauptsächlich auf Fotografie, skulpturale Installationen und Design.

Ich glaube, ich bin nicht ganz so, wie es mein Profil zeigt, meine Anhänger wissen nicht viel über mich. Da meine Arbeit die Grenze zwischen dem, was real ist, und dem, was nicht real ist, verwischt, ist es gut, ein gewisses Geheimnis um die Person hinter dieser Arbeit (ich) zu wahren, sonst könnte der Zauber verloren gehen.

Was ist deiner Meinung nach der Schlüssel zu deinem kreativen Prozess? Befolgst du ein organisiertes "Protokoll" oder hältst ein gewisses Maß an Chaos für die beste Inspiration?

Disziplin und Organisation. In meinem Prozess gibt es nicht viel mehr Platz für Chaos, abgesehen von den Brainstorming-Sitzungen, in denen Chaos willkommen ist. Früher war ich sehr detailliert und organisiert, wenn es um die Vergabe von Aufträgen ging, aber es ist mir gelungen, diese Ethik und Disziplin in meine persönliche Arbeit zu übertragen, wo sie sich sehr positiv auf das Gesamtniveau und die Effizienz der Veranschaulichung von Ideen ausgewirkt hat. Ich würde sagen, dass Zeit allein zu verbringen und proaktiv zu sein die Schlüsselelemente in meinem Prozess sind.

Deine Kunstwerke enthalten Alltagsgegenstände, die du dekontextualisierst, um ihnen neue Verwendungsmöglichkeiten, Leben, Geschichten und Zwecke zu geben. Würdest du sagen, dass dein Verstand schon immer so funktioniert hat? Bist du ständig auf der Suche nach neuen Bedeutungen?

Ich denke schon. Vielleicht nicht im wörtlichen Sinne, aber ich war schon immer sehr neugierig und geschickt. Der Hinterhof meiner Eltern war mein Park, als ich aufwuchs, und ich liebte es, zu experimentieren und Dinge zu sammeln. Einige meiner Projekte umfassten die Herstellung von Blumenblumenteppichen, Schneckenrennstrecken und Hotels für die Katzen der Nachbarschaft. Ich habe immer versucht, Geschichten zu erzählen, als ich aufwuchs, habe ich sie mir selbst erzählt, aber jetzt mit sozialen Netzwerken kann ich sie mit mehr Menschen teilen.

m Allgemeinen ist das Spielen mit Essen verpönt, aber ein Großteil deiner Arbeit konzentriert dich auf das Essen... Und du hast das Spiel auf eine andere Ebene gebracht! Ist das etwas, was du als Kind getan hast? Hat man dich dazu ermutigt?

Das Problem ist, dass das Spielen mit Lebensmitteln normalerweise mit Abfall verbunden ist, was es sein kann, aber meiner Erfahrung nach ist das nicht der Fall. Ich war als Kind sehr abgelenkt, und die Essenszeiten waren nicht meine Lieblingszeiten. Ich erinnere mich, dass mein Vater (der ein sehr geschickter Maler und Bildhauer ist) meinen Käse in Tierformen schnitt. Ich bat ihn um ein Tier, und ich musste alles, was auf meinem Teller war, aufessen, bevor ich zum Beispiel katzenförmigen Käse essen durfte. Die Geschichten, die mir zum Essen erzählt wurden, machten es mir immer besonders angenehm und ermutigten mich, das Essen zu essen, bei dem ich wählerisch war. Mir wurde immer beigebracht, das, was auf meinem Teller liegt, zu Ende zu essen und das Essen nicht als selbstverständlich hinzunehmen, ich denke nur, dass es eine Möglichkeit gibt, spielerisch zu sein, ohne verschwenderisch zu sein. Ein großartiges Beispiel wäre zu sagen: "Hier kommt das Flugzeug", um ein Baby dazu zu bringen, seine Nahrung zu essen.

Mode ist ein weiteres wiederkehrendes Thema in deiner Arbeit, du gibst ihr ein neues Leben außerhalb ihrer normalen Sphäre von Laufstegen, Einzelhandel, Streetstyle oder Werbung durch Lebensmittel, Kieferorthopädie, Inhalatoren, Medikamente, Blumen usw. Die Liste geht weiter. Was ist dein Lieblingsaspekt bei der Schaffung dieser Art von Stücken, entweder die Neuinterpretation von Logos, die Schaffung eines Produkts von Grund auf oder das Hinzufügen neuer Elemente?

Wie das Essen folgt auch die Mode bestimmten Trends, und damit spiele ich gerne. Zunächst einmal betrachte ich Trends gerne als Zuschauer, nur um sie zu erkennen. Mir gefällt, dass einige meiner Arbeiten an der Schnittstelle von Food und Mode angesiedelt sind, manchmal vermischen sie sich, manchmal überschneiden sie sich und folgen jeweils eigenen Trends. Ich habe es geliebt, mit Logos zu arbeiten, und ich dachte, damit wäre ich im letzten Jahr oder so fertig geworden, aber vor kurzem musste ich es für ein bestimmtes Projekt noch einmal machen, und ich habe mich sofort verliebt, also würde ich sagen, dass mir das Logo-Spiel in diesen Tagen sehr viel Spaß gemacht hat.

In der Regel benutzest du dich selbst als Vorbild in all deinen Jobs. War es etwas, woran du dich gewöhnen musstest, oder fühltest du dich immer wohl dabei, deinen Körper als Leinwand zu benutzen, um deine Kunst zu zeigen und auszudrücken?

Es war immer die bequemste Möglichkeit für mich, allein zu arbeiten, vor allem, weil ich die meiste Zeit allein bin, aber auch, weil ich genau weiß, wie ich die Dinge haben möchte. Es gibt immer Details einer Idee, die auf dem Weg verloren gehen, wenn man sie in Worte fasst. Indem ich allein arbeite, lasse ich zu, dass das Ergebnis so nahe wie möglich an dem liegt, was ich mir vorgestellt habe. Ein großer Teil dieser Entscheidung ist auch das Unbehagen und die Borderline-Schmerzen, die während des Schießprozesses auftreten können, was ich niemandem außer mir selbst aufzwingen möchte.

Angebote für Herren "Write Your Legacy"-Projekt geschaffen. Nun wissen wir, dass du die Aufführung gerne im Auge des Zuschauers belasst, aber wenn du jedes Stück mit einem Wort beschreiben könntest, welches wäre es?

Comme des Garçons.

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Polo Ralph Lauren.

Die Kunst von Gab Bois ist eine echte Lektion, um unsere Augen und unseren Geist für die unendlichen Möglichkeiten der uns umgebenden Objekte zu öffnen und das einzigartige Talent dieser jungen Künstlerin und ihre Fähigkeit, das Gewöhnliche in etwas Außergewöhnliches zu verwandeln, hervorzuheben.